Gestern Nachmittag trudelte bei mir DHL mit nem Amazon Paket bei mir ein und wie erhofft war es "Sims 3" (Wie erhofft deswegen, weil ich noch auf zwei Bücher für die Uni warte). Da ich kurz darauf in die Uni musste hat es nur noch zur Installation gereicht und das Spiel musste bis zum Abend warten.
Als ich dann gestern Abend zu Hause war hab ich mir natürlich prompt das Spiel angeguckt, auf die Registrierung hab ich erstmal verzichtet, die kommt aber bestimmt noch, weil ich mal irgendwann Riverside antesten möchte. Der erste Eindruck vom Hauptmenü war ok; Die Grafik war schon bis nach ganz oben geschraubt, ich scheine also den optimalen PC für Sims 3 zu haben.
Sims-Erstellung
Die vorgegebenen Familien waren für mich nicht sonderlich interessant, weswegen ich mir einen eigenen Sim erstellt habe. Das Menü von diesem ist übersichtlich und lässt trotzdem viele Freiheiten. So kann fast jedes Körpermerkmal überarbeitet werden, was aber auch etwas Geduld erfordert, weil es davon doch sehr viele gibt. Ungeduldigere Spieler werden wahrscheinlich die vorgefertigten Gesichtszüge bevorzugen, die auch schon viel Variation zulassen und ganz Ungeduldige klicken einfach auf den Zufallsmodus und müssen eigentlich nur noch den Namen vergeben. Das Aussehen der Sims ist letztendlich auch egal und hat keinerlei Einfluss aufs Spiel.
Einfluss hingegen hat das neue Feature der Charakterzüge: Hiermit legt man fest wie die Persönlichkeit des Sims gestaltet ist und hat sehr umfangreiche Möglichkeiten. Wenn man z.B. den Zug "Kokett" wählt, hat man sehr viel früher die Option in Gesprächen zu flirten, mit "Frühaufsteher" braucht der Sim nicht so viel Schlaf. Man kann sich also den perfekten, aber auch den absolut chaotischen Sim erstellen. Schade ist in diesem Fall, dass man im Vorfeld nicht genau weiß, welcher Charakterzug welchen Vorteil bringt, hierzu muss man erst im eigentlichen Spiel nachschauen.
Die Wahl der Charakterzüge hat auch den Einfluss auf das Lebensziel, eine Art Spielziel, auf das man hinausarbeitet. Hier kann man aus 5 Vorschlägen einen auswählen, was von dem Erreichen des Endes der Karriereleiter, über der Perfektionierung von bestimmten Fähigkeiten, bis zum Besitz einer bestimmten Menge Geld reicht. Diese Lebensziele werden anhand der gewählten Charakterzühe ausgewählt und es macht allein schon Spaß auszuprobieren, welche Charakterzüge welches Lebensziel hervorruft. So wird ein Sim der "flirtfaul" ist nicht das Lebensziel erhalten mit 10 verschiedenen Sims ein "Techtelmechtel" (sprich Sex) gehabt zu haben. Das System sorgt für Langzeitmotivation ist in einzelnen Fällen aber sehr schnell erreicht.
Häuslebau
Hat man seinen Sim kreiert oder überspringt dieses Prozedere und wählt eine vorgefertigte Familie aus, hat man nun die Möglichkeit diese in ein vorgefertiges Haus einziehen zu lassen oder sich auf einem leeren Grundstück ein eigenes Haus zu bauen. Ich hab natürlich ein eigenes Haus gebaut, da dieser Aspekt des Spieles für mich einer der interessantesten ist.
Hier fällt erfahrenen Sims-Spielern auf, dass das Menü umgekrempelt worden ist und nun nach etwas Gewöhnung auch sehr viel leichter von der Hand geht. Alle Möglichkeiten sind bildlich dargestellt anhand einer abstrakten Darstellung eines Hauses. Klickt man hier auf den Boden, kommt man in das Menü mit den einzelnen Bodenteilen. Klickt man auf die Wand, erhält man die Möglichkeit Wände zu ziehen. Sonst hat sich nicht sonderlich viel getan, ausser der Tatsache, dass schräge Wände nicht einfach Platz wegnehmen, sondern sinnvoll genutzt werden können, da sich Gegenständer nicht mehr nur in 90° sondern auch in 45°-Schritten gedreht werden können. Damit werden die schrägen Wände auch endlich mal genutzt und der Weg ist offen für deutlich individuellere Häuser. Der Rest ist sehr klassisch und hat keine Überraschungen parat.
Hier sollte noch der Tipp gegeben werden sich ein Grundstück oder Haus nahe dem Stadtzentrum zu suchen, da die Länge des Rückweges auch einen (geringen) Einfluss auf die tägliche Freizeit hat. Das war vorher nicht so wichtig; Mit der nun komplett offenen Spielwelt, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, spürt man es aber, wenn man sich ein Grundstück aussucht, welches sehr weit weg ist vom Zentrum.
Der Sims-Alltag
Nun hat man im Idealfall ein schönes Haus in das der Sim einzieht und es beginnt das eigentliche Spiel. Wer sehr gewissenhaft mit der Individualisierung des Haushalts und der eigenen Sims umgeht hat zu diesem Zeitpunkt schon 1-2 Stunden mit dem Spiel verbracht, ich brachte es auf ne angenehme halbe Stunde.
Am eigentlichen Spielprinzip hat sich nicht sehr viel geändert: Man versucht immer noch den Sim glücklich zu halten, die normalen Bedürfnisse zu befriedigen, in der Karriere schnell aufzusteigen und mit anderen Sims gut dazustehen. So ist man es gewöhnt und es funktioniert auch immer noch hervorragend. Am Auffälligsten ist hier aber sicherlich die Änderung, wie die Laune des Sims berechnet wird: In den Vorgängern war es so, dass ein Sim nur dann richtig glücklich war, wenn die Bedürfnisse erfüllt wurden. Der Fokus ist nun aber ein wenig von den grundlegenden Bedürfnissen weggerückt worden. Es gibt eine neue Berechnung der Laune die sich aus verschiedenen Faktoren berechnet: Bestimmte Ereignisse und Umstände haben einen Einfluss auf die Laune des Sims. Hat dieser zum Beispiel ein schlecht zubereitetes Essen gegessen hat dies für eine bestimmte Zeit einen negativen Einfluss auf die Laune. War die Dusche kalt, weil die Qualität der Dusche an sich nicht sonderlich gut ist, ebenso. Hat man dem Sim allerdings einen Wunsch erfüllt, eine schöne Umgebung geschaffen und lässt ihn ausschlafen, dann ist die Laune gut. Ich find das neue System sehr überzeugen, weil man nicht mehr nur darauf bedacht ist einfach nur die Grundbedürfnisse zu befriedigen, sondern auch gerne mal ausprobiert, was den eigenen Sim zufrieden stellt. Es droht allerdings auch, wie beim alten System, zur Routine zu werden. Mit ein bisschen Erfahrung weiß man bestimmt auch schnell, was den Sim zufrieden stellt und geht negativen Faktoren aus dem Weg.
Die Karriere ist auch neu gestaltet: Musste man früher eine bestimmte Anzahl an Freunden und ein bestimmtes Fertigkeitenlevel erhalten, ist dieses weniger ausschlaggebend, als die Laune und die Leistung auf der Arbeit. Eine Anzeige informiert über den Stand der Beförderung und welche Faktoren dies beschleunigen oder verlangsamen. So ist es inzwischen nicht mehr wichtig einfach irgendwelche Freunde zu haben, sondern dass man bei seinen Kollegen gut dasteht, oder regelmäßig Meetings abhält. Hierzu kommen noch bestimmte Gelegenheitsaufgaben, die eine schnellere Beförderung, oder eine Gehaltserhöhung bringen. Diese Aufgaben sind meistens sehr ähnlich, so hatte ich innerhalb von den 5 Stunden die ich bis dato gespielt habe, 5 mal die Aufgabe einer wildfremden Person zu erklären warum Technik toll ist, was einfach nur hieß, dass ich diese Person besuchen und das entsprechende Feld auswählen muss. Schon war diese Gelegenheit beendet. Es bleibt zu hoffen, dass sich hier noch sehr viel mehr entwickelt im Verlauf der Zeit. Auf die Art wie der Sim arbeitet hat man nun auch direkten Einfluss: Man kann einstellen wie sich der Sim verhält, ob er sich richtig ins Zeug legen, es ruhig angehen lassen, oder mit den Kollegen quatschen soll. Ich find es persönlich viel zu leicht das Ende der Karriereleiter zu erreichen - Denn hierzu bedarf es nur einer Standard-Taktik: Ich lasse jeden Tag den Sim voll rackern, was zwar Einfluss auf mein Spaßbedürfnis hat, welches aber jeden Abend durch ein paar Stündchen PC spielen wieder gut gemacht wird. Auf diese Weise war einer meiner Sims innerhalb von 20 Spieltagen an der Spitze der Karriereleiter und das Geld strömte nur so in die eigene Tasche...
Die Gelegenheiten in der Karriere gibt es auch für die Fähigkeiten: Hat mein Sim etwas Erfahrung im Kochen werde ich beispielsweise gefragt, ob ich nicht für jemand Anderen etwas kochen möchte, gegen eine kleine Geldspritze. An sich sollte dieses System Abwechslung bringen, doch auch wie bei der Karriere wiederholen sich diese Gelegenheiten ein bisschen zu häufig.
Richtig schön ist die offene Spielwelt. Nun hat man die Möglichkeit seine Nachbarn zu besuchen, einen Spaziergang ins Stadtzentrum zu machen oder einfach an den Strand zu fahren ohne lästige Ladezeiten in Kauf zu nehmen. Die Motivation neue Leute kennenzulernen ist dadurch rapide angestiegen und ausserdem wirkt die Spielwelt sehr viel offener und lebendiger. Angeblich sollten die von der CPU gesteuerten Bewohner auch ein eigenes Leben führen, wovon ich bis dato aber nicht sehr viel gespürt habe: Es ist noch kein CPU gesteuerter Sim zu einem anderen eingezogen, hat ein neues Kind bekommen oder ist befördert worden. Vielleicht fällt es mir aber einfach nicht auf. Interessant wäre es aber allemal, wenn mein Nachbar, mit dem ich mich regelmäßig streite, plötzlich zu meinem Chef befördert werden würde. Ich hoffe das wird noch spürbarer beeinflusst, da ich aktuell immer noch das Gefühl habe in einer isolierten Blase zu spielen, in der nur mein Sim sich verändern kann. In den Ankündigungen zum Spiel klang das Ganze einfach deutlich anders und mein bisheriges Erlebnis war in dieser Hinsicht bis jetzt sehr enttäuschend.
Fazit
Die Sims 3 ist mal wieder ein sehr schönes Spiel, ohne allerdings die revolutionären Neuerungen zu bieten, die im Vorfeld versprochen worden sind. Meine Hoffnung darauf ist aber noch nicht verflogen und ich denke, dass EA in den nächsten Monaten noch einiges umkrempeln wird. Ein wenig skeptisch sehe ich die Tatsache, dass neue Möbelstücke, Frisuren u.ä. nun im Store verkauft werden. Damit hat EA zusätzlich zu den Addons, die sicherlich noch kommen, einfach eine neue Möglichkeit gefunden den fanatischen Fans das Geld massenweise aus der Tasche zu ziehen. Was ich aber bis jetzt gesehen habe von den dort angebotenen Sachen ist es einfach nicht wert gekauft zu werden... So lange werd ich mein Spiel wohl auch nicht registrieren.
Freitag, 5. Juni 2009
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1 Kommentar:
Wow, du bist ja schon richtig weit für ein vorläufiges Fazit. Hab erst knapp zwei Stunden in einem Maxis-Haushalt gespielt, im Moment bastele ich gerade im CAS und versuche aus den Vorgaben einen Menschen zu machen, nämlich mich, ganz schön schwierig.
Und das ist - zumindest im Moment - auch der einzige wirkliche Minuspunkt - die Grafik. Auch die Umgebung ist nicht optimal, mir persönlich zu bunt. Aber bin auch sehr verwöhnt von Sims 2 und ziehe unweigerlich permanent Vergleiche.
Ansonsten bin ich aber durchaus angetan vom Spielgeschehen. Lasse mich weiterhin überraschen, was mir in Sunset Valley so alles begegnen, sobald ich mich da reingebeamt habe. ;o)
Dir viel Spaß beim Spielen!
LG, Naike (kl_diva)
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