Donnerstag, 27. August 2009

Eine kleine Liebe namens...

... Lustiges Taschenbuch (LTB). Jeder kennt sie, jeder liebt und liest sie, aber wenige mögen es wahrscheinlich zugeben wie sehr sie uns auch heute noch beschäftigen können.

Als Kind habe ich jede Woche meine Micky Maus bekommen und habe mich auch immer tierisch auf den Donnerstag gefreut. Im Laufe der Zeit ist mir aber aufgefallen, dass die Micky Maus nur ein billiger Abklatsch des großen Bruders, dem LTB, ist und dessen mickrige 3-4 Geschichten nicht mit dem Umfang des LTB's mithalten können. Ich habe mir zwar immer wieder ein Abo für das LTB gewünscht, aber leider nie eins bekommen, da meine Mutter der Meinung war, dass einmal pro Woche die Micky Maus komplett ausreichen würde. Somit blieb mir nichts anderes übrig als mein Taschengeld zu sparen und vielleicht mal ab und an auf dem Flohmarkt ein paar Schnäppchen zu machen. Man kann also sagen, das LTB hat mein Gespür für die Schnäppchenjagd im Großen Maße geschärft. Mit 14/15 Jahren, sprich in der Pubertät, kommt man allerdings in eine Phase, wo man zu cool ist für solche Kindereien. Mein Geld ging für andere Sachen drauf und dadurch fehlen mir einige Jahre meiner Sammlung.

Dennoch kann ich inzwischen eine beachtliche Sammlung mein Eigen nennen. Eine Sammlung welche gehegt und gepflegt wird und auch immer wieder gerne gelesen wird und da bin ich offen: Es geht teilweise nichts drüber, als sich ins Bett zu verkriechen mit 2-3 LTB's und über Donalds, Mickys und Dagoberts Abenteuer zu schmunzeln. So viel Liebe zum Detail und das, obwohl die Comics wie am Fließband produziert werden. Man merkt den Autoren wirklich an, dass es für sie eine Ehre ist den Klassikern unter den Comics ein neues Antlitz zu verschaffen. Sicherlich handelt es sich nicht um Comics auf den Niveau der Marvel- oder D.C.-Comics, aber darum geht es auch überhaupt gar nicht, sondern es geht einfach nur darum seinen Lieblingen aus der Kindheit noch einmal über die Schulter zu schauen, während sie in fremden Ländern, oder auch zu Hause in Entenhausen, simple Abenteuer bestehen.

Ich liebe sie und dabei bleib ich!

PS: Wer sich mal anschauen möchte wozu echte Fans der Comics in der Lage sind, sollte sich mal die Homepage der Donaldisten anschauen.

Dienstag, 25. August 2009

Die alte graue Stute, die ist nicht mehr was sie war...

Zugegeben, ein etwas merkwürdiger Titel für einen weiteren Beitrag zum Thema Videospiele. Kurz das Video zum Titel und dann los mit dem Beitrag:


Warum ich diesen Titel gewählt habe? Vor ungefähr einer Woche habe ich aus nostalgischen Gründen und eben auch, weil ich gesehen hab, dass Kalypso Media auf der Gamescom "Tropico 3" vorstellt, seit längerer Zeit mal wieder "Tropico" rausgekramt und hab mich auch prompt wieder verliebt! Ein eigentlich simples Spielkonzept, welches in der Tiefe aber dennoch wunderbar komplex ist. Ein Spiel, was mich früher wochenlang fesseln konnte und von dem ich einfach nicht genug kriegen konnte und es macht heute immer noch unglaublichen Spaß!

Nachdem ich auf der Gamescom "Dragon Age: Origins" antesten durfte, habe ich auch prompt wieder Lust auf "Baldur's Gate" bekommen. Ein Spiel was ich früher in einem Wochen-Marathon durchgespielt habe, weil mich die zwischenmenschlichen Beziehungen der eigenen Gruppe so sehr gefesselt haben, dass ich sie nicht mehr allein lassen und ihnen unbedingt helfen wollte ihr Abenteuer zu bestehen. Ein Spiel was ich zwei mal durchgespielt habe und mir dabei insgesamt an die 200 Stunden meines Lebens flöten gegangen sind.

Bevor "Fallout 3" rausgekommen ist, hab ich auch "Fallout 2" wieder aus der Schachtel gekramt, einfach nur um wieder in diese alte Begeisterung für eine so unglaublich liebevoll gestaltete postapokalyptische Welt hineinzutauchen. Ein Spiel was immer irgendwie anders abläuft und man sich dennoch freut alte Bekannte zu treffen und diese Begegnungen vor Humor nur so strotzen.

Ich glaub ich muss über diese Spiele nichts erzählen. Warum aber spiele ich sie, wenn ich auf meinem Rechner noch ein "Divinity II", ein "Anno 1404" oder ein "Monkey Island - Launch of the Screaming Narwhal" habe, welche alle noch des Durchspielens harren?

Ich glaub das liegt einfach daran, weil man bei diesen Oldies einfach weiß woran man ist. Man startet sie, findet sich sofort in der Spielmechanik wieder, welche man als Jugendlicher mit massenweise Freizeit bis ins letzte Eckchen auskratzen konnte und hat einfach sofort für ein bis zwei Stunden wieder Spaß am Spiel. Es liegt auf keinen Fall daran, dass die aktuellen Spiele schlechter wären, sondern einfach an der Faulheit die mich aktuell überkommt, an der Unlust mich in komplexe Spielmechaniken einzuarbeiten, was stellenweise wirklich in Arbeit ausartet. Dennoch teste ich neue Spiele gerne an und ich bin auch immer noch gespannt was da kommt - Hin und wieder fesselt mich ein Spiel auch so sehr, dass es mich erst wieder los lässt, wenn ich den Endgegner besiegt habe, wie bspw. bei "Fallout 3", aber das ist heute bei weitem nicht mehr so häufig der Fall wie früher noch.

Warum ich diesen Beitrag jetzt so genannt habe? Ich hatte dieses Lied einfach grad im Kopf und ausser dem Satzteil "Die alte graue Stute" hat der Titel auch rein gar nichts mit dem Beitrag zu tun ;)

Montag, 24. August 2009

Gamescom 2009

Aktuell findet hier leider wieder sehr wenig statt - Das liegt einfach an meiner Bachelor-Arbeit die mich ungefähr 7 Tage die Woche komplett einspannt und dadurch bleibt mir einfach wenig Lust und Zeit hier noch zu bloggen. Am gestrigen Sonntag nahm ich mir jedoch mal die Zeit um zur Gamescom 2009 zu fahren und muss sagen, dass ich einen extrem interessanten Tag hinter mir hab. Ich hab meinen Besuch mit zahlreichen Berichten über Twitwoop begleitet und dort meine aktuellen Gedanken zusammengefasst. Die Dateien werde ich zwischendurch in diesem chronologischen Nachbericht von der Gamescom einfügen.

Zuerst habe ich mir das neue Spiel von Piranha Bytes angeschaut, bevor der Andrang hier zu groß geworden wäre. Dieses Spiel hört auf den Namen "Risen" und ist der inoffizielle Nachfolger der Gothic-Reihe und genauso spielt sich "Risen" auch.
Klick für Audio-Kommentar zu Risen
Kurz gesagt: Es hat wirklich Spaß auf mehr gemacht, aber es bleibt die Frage wie es sich entwickelt: "Gothic 3" war an sich auch ein super Spiel, nur leider total verbuggt und durch die Kampfsteuerung, welche wohl 1:1 bei "Risen" übernommen wird, auch viel zu leicht. Einen Monat haben die Entwickler noch Zeit hier was zu machen, was sehr wenig ist und weswegen ich auch sehr skeptisch bin, ob dieses Spiel wirklich die erhoffte Reinkarnation der ersten beiden "Gothic"-Teile wird.


Als nächstes bin ich am PS3-Stand vorbeigekommen, wo mich vor allem die PS3-Slim und "Heavy Rain" interessiert hat. Letzteres konnte ich leider nicht sehr lang antesten, weil mir das Spiel nach 3 Minuten abgeschmiert ist :(
Klick für Audio-Kommentar zu Heavy Rain und PS3-Slim
Ich find die PS3-Slim einfach sehr, sehr viel schöner als das Original Gerät und durch den gesenkten Preis, wird sie auch wieder attraktiver. Dennoch finde ich, dass die PS3 zu wenig interessante Spiele hat und wenn sich dort nichts tut, dann werd ich sie mir auch weiterhin nicht kaufen.

Danach bin ich direkt zum Stand von Kalypso-Media gelaufen um endlich mal "Tropico 3" anzutesten. Das mag jetzt für viele nicht das gehypte Spiel schlechthin sein, ich persönlich war aber sehr gespannt.
Klick für Audio-Kommentar zu Tropico 3
Es gibt ein paar Sachen die ich im Audio-Kommentar vergessen hab zu erwähnen: Da wäre zum einen die Tatsache, dass man den Präsident auch selber steuern kann, was einem bestimmte Vorteile wie z.B. schnelleres Errichten von Gebäuden oder Steigerung des Effekts der einzelnen Gebäude gibt. Dieses Feature stell ich mir auf Dauer ein wenig nervig vor, so dass man darauf wieder relativ schnell verzichtet. Ausserdem kann man zur Wahl Reden halten, die Einfluss auf das Wahlergebnis haben soll, hiervon hab ich im Spiel allerdings auch nicht sonderlich viel gemerkt. Abgesehen von der Grafik sind die Neuerungen also wirklich minimal und man muss sich fragen, ob sich ~50€ für ein fast ausschließlich kosmetisches Update wirklich lohnen. Dennoch bin ich auf dieses Spiel sehr gespannt, da der erste Teil immer noch zu meinen absoluten Lieblingsspielen gehört.

Wer Tropico 1 kennt, dem wird auffallen, wie ähnlich sich diese beiden Spiele sind!

Zwischendurch bin ich auch am Stand von "The Beatles - Rockband" vorbeigekommen und durfte mit ein paar Leuten zusammen "Come Together" von den Beatles spielen. Ich gebe zu, ich hab das nur für das recht schicke Shirt gemacht und nicht, weil ich dieses Retorten-Spiel unbedingt antesten musste. Allgemein fand ich es ein wenig nervig, dass die ganzen Rockband-, Guitar-Hero- und Singstar-Konsorten so viel Platz auf der Gamescom eingenommen haben. Wirkliche Neuerungen waren hier einfach nicht vorhanden und somit aber auch gut zu sehen, dass sich viele Firmen einfach nur auf das Ausquetschen von solchen Marken konzentrieren. Vom Rockband-Stand bin ich direkt zum Stand von "All Points Bulletin" gegangen, einem Spiel, von dem ich vorher nichts gehört habe, welches aber jetzt mein Interesse geweckt hat.
Klick für Audio-Kommentar zu All Points Bulletin
Auch in der Nachbetrachtung dieses Spiels haben sich meine Zweifel aber nicht zerstreut. Man muss hier einfach abwarten wie es sich entwickelt. Problematisch sehe ich auch die Tatsache, dass dieses Spiel nur dann wirklich funktioniert wenn die entsprechende Community vorhanden ist, was man im Vorfeld einfach noch nicht sagen kann, aber der mangelnde Hype darum spricht eher dagegen.

Danach bin ich kurz zum Stand von NCSoft um mir aber nur die altbekannten Trailer von "Aion" anzuschauen, es gab zwar die Möglichkeit es auch anzutesten, aber hier standen schon so viele Leute vor, dass mir die Zeit dann doch zuu kostbar war, ausserdem sollte ich kurz später meinen Mitbewohner abholen, mit dem ich dann zum Stand von EA bin um "Mass Effect 2" anzuspielen.
Klick für Audio-Kommentar zu Mass Effect 2
Dass dieses Spiel ein Hit wird, muss man nicht zweimal überlegen. Den ersten Teil fand ich persönlich ein wenig enttäuschend, bin aber dennoch offen für den Nachfolger. Die Grafik ist natürlich wieder überragend gut, die Action-Sequenzen spannend umgesetzt und dass ist es auch schon gewesen, was ich zu "Mass Effect 2" berichten kann, weil die spielbare Sequenz nur sehr kurz war - Es handelt sich um die gleiche Sequenz wie im folgenden Video.


In der Mittagspause habe ich dann einen Freund meines Mitbewohners getroffen, der bei EA im Bereich der Fussballspiele arbeitet, der mir auch erklären konnte, warum sich die PC-Version von "FIFA" immer so stark von der Konsolen-Version unterscheidet: Und zwar geht es hier einfach darum den Markt so offen wie möglich zu halten und Länder, die über eine nicht so gute technische Infrastruktur wie Deutschland verfügen, nicht zu vergräueln. Bei den Konsolen ist der Stand aller Systeme gleich und deswegen können sie dort auch technisch bessere Versionen der Spiele herausbringen. Ich kann aber diesen Gedankengang nicht nachvollziehen, denn schließlich ist der PC die Plattform die sich durch eine ständige Aufrüstbarkeit auszeichnet und vom logischen Betrachtungswinkel her auch eine bessere Technik verkraften können müsste. Die aktuellen Konsolen sind inzwischen nur noch auf einem Stand von vor drei Jahren, was bei einem PC ungefähr in der Steinzeit liegt.

Nach der Mittagspause besuchten wir die Hallen in denen eher Nintendo und Sony vertreten waren, was für mich aber nicht sehr interessant war. Nintendo haut immer mehr Spiele vom Stil eines "Wii-Fit" heraus. Zu dieser Tendenz habe ich eine ähnliche Einstellung wie zu den ganzen Rockband-Spielen, auch wenn sie es sicherlich schaffen einen Markt anzusprechen, welcher vorher nicht möglich war. Auch auf der PS3 wurden einzelne Casual Games vorgestellt, die aber immer noch auf einem sehr viel höheren Niveau waren, als die Spiele auf der Wii. Dennoch habe ich zu diesen Ständen nicht sonderlich zu berichten, da sie mich einfach nicht sehr interessiert haben. Höchstens zu "EyePet" kann ich ein paar Worte verlieren: Ich fand's extrem interessant was mit der dort verwendeten Technologie möglich ist, auch wenn es kein Spiel ist, was ich spielen würde. Vielmehr sehe ich es als Technik-Demo an, die zeigt was mit ein bisschen Kreativität möglich ist. Ernsthafte Verwendungsmöglichkeiten sehe ich in der Umsetzung von Strategie-Spielen, die ähnlich wie Warhammer funktionieren, da man solche Kärtchen auch zur Positionierung von Einheiten verwenden könnte. Wenn sich ein solches System durchsetzen wird, dann sehe ich den endgültigen Durchbruch von Strategiespielen auf der Konsole.


Daraufhin wollten wir eigentlich noch zu Bethesda um uns das Material zu "Brink" anzuschauen, aber die Vorführungen fanden nicht mehr statt und Bethesda hat scheinbar sehr früh ihre Segel auf der Gamescom gestrichen. Stattdessen war ich allerdings in der Lage "Dragon Age: Origins" anzuspielen.
Klick für Audio-Kommentar zu Dragon Age: Origins
Ich bin wirklich extrem gespannt auf dieses Spiel. Allein die Viertelstunde die ich spielen konnte haben mich schon so sehr in den Bann gezogen, dass ich da gar nicht mehr weg wollte. Es hat sich auch sofort ein "Baldur's Gate"-Gefühl eingestellt, auch wenn jenes zum größten Teil von der großartigen Story lebte. Ich hoffe in der Hinsicht enttäuscht "Dragon Age" nicht, aber allein nach dem Tutorial konnte ich mich sofort mit meinem Charakter identifizieren und wollte nur noch, dass es ihm gut geht und das ist ein Gefühl, was ich schon lange nicht mehr erlebt habe!


Das war dann auch schon mein Besuch auf der Gamescom 2009, welche mich wirklich positiv überrascht hat. Wenn ich eine Möglichkeit finde, werd ich auch nächstes Jahr wieder in Köln zu Gast sein.

Freitag, 14. August 2009

Now with podcast

Seit heute vertreibe ich mein eigenes Podcast mit dem klangvollen Namen "Historie-Cast" - Hier werd ich im ungefähr 2-wöchigen Rythmus einzelne Themen aus der Geschichte betrachten. Gebt euch einen Ruck, hört's euch an und vergesst nicht einen Kommentar zu hinterlassen ;)
Die aktuelle Folge befasst sich mit verschiedenen Mythen zur Hexenverfolgung und erklärt, warum diese falsch sind. Viel Spaß dabei :)

Dienstag, 11. August 2009

Quer Gelesen: Motherless Brooklyn

Heute mal der Versuch eine neue Kategorie zu etablieren. Während meines Englisch-Studiums, aber auch aus persönlichen Interesse, stolper ich hier und da über echte Perlen der Englischen und Amerikanischen Literatur. Im Seminar "Contemporary American Novels" haben wir zum Abschluss des Semesters das Buch "Motherless Brooklyn" von Jonathan Lethem gelesen, welches mich sehr fasziniert hat. Warum, soll euch schon mal der Klappentext zeigen:

From one of the most acclaimed American writers of his generation, Jonathan Lethem, comes this compelling and compulsive riff on the classic detective novel. Lionel Essrog is Brooklyn's very own self-appointed Human Freakshow, an orphan whose Tourette's Disease drives him to bark, count, and rip apart our language in startling and original ways. Together with three veterans of the St Vincent's Home for Boys, he works for mobster Frank Minna's limo-service-cum-detective-agency. But when Frank is fatally stabbed and his widow skips town, Lionel - who struggles even with basic conversation - now attempts to untangle the threads of the case.

Motherless Brooklyn ist also erstmal ein Detektiv-Roman, welche mehr oder weniger gut fesseln und Spannung erzeugen kann. Das eigentlich faszinierende an diesem Buch ist aber nicht die Detektiv-Geschichte, sondern die Tatsache, dass der Protagonist Tourette hat und so eine sehr seltene und interessante Sichtweise einschlägt. Neben Motherless Brooklyn ist mir mit "The Curious Incident of the Dog in the Night-time" nur ein weiteres Buch bekannt, was die Sichtweise einer "benachteiligten" Person einschlägt. Doch ähnlich wie bei "The Curious Incident {...}" fängt man sehr schnell an den Protagonisten zu lieben und zu schätzen, denn Motherless Brooklyn entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer Charakterstudie einer Person die von Umstehenden belächelt, ausgelacht, übersehen, aber vor allem nicht ernst genommen wird.

Me, I became a walking joke, preposterous, improbable, unseeable. My outbursts, utterances and tappings were white noise or static, irritating but tolerated, and finally boring unless they happened to provoke a response from some unsavvy adult, a new or substitute teacher.

Mit diesen Worten beschreibt Lionel, der Protagonist, seine Schulzeit. Ausbrüche seines Syndroms werden als selbstauferlegte Macke toleriert und abgesehen von Frank Minna, seinem Boss, nicht wahrgenommen. Somit bricht für Lionel eine Welt zusammen als Frank von Gangstern umgebracht wird und es wird zu einer Mission für ihn diese Mörder zu finden. Im Verlauf des Buches wird deutlich, dass Lionel diese Mission als Ersatz für die Aufgaben, welche Frank ihm gegeben hat, sieht um seinem Leben einen Sinn zu geben.

Die Dialoge des Buches beschreiben mit viel Tragik, die Problematik einer Welt, der man sich nicht mitteilen kann. Sobald etwas für Lionel bedrohlich oder aufregend wird bricht sein Syndrom durch und kann neben der Tragik aber auch für unglaublich lustige Situationen sorgen. Dabei hatte ich allerdings nie das Gefühl über Lionels Krankheit zu lachen, sondern eher über die Absurdität des Ganzen, verursacht durch die Reaktionen des Gegenübers, welche aber deutlich machen, dass es für Lionel quasi unmöglich ist sich der Welt verständlich zu machen.

"What's your full name Lionel?"
"Lullaby Gueststar-"
"Come again?"
"Alibyebye Essmob-"
"Sounds Arabic," said the detective as he pulled even with me. "You don't look Arabic, though. Where were you and the lady this afternoon, Alibi?"
"Lionel," I forced myself to say clearly, and then blurted "LIONEL ARRESTME!"
"That's not gonna work twice in the same night," said the cop


Es handelt sich meiner Meinung nach also um ein unglaublich interessantes Buch, welches sowohl nachdenklich macht, da Lionel durch seine Problematik wahrgenommen zu werden, uns einen Spiegel vorhält, wie wir uns in Situationen verhalten, welche uns befremdlich erscheinen, aber auch unglaublich gut unterhält. Ich würd es jedem uneingeschränkt weiterempfehlen und auch der Preis von ungefähr 10€ ist wirklich angemessen.