Donnerstag, 21. Mai 2009

Die Gefahr der falschen Rückschlüsse

In ungefähr 2 Wochen bringt Electronic Arts endlich "Die Sims 3" auf den Markt und über 2 Sachen muss wohl nicht diskutiert werden: 1. Das Spiel wird voraussichtlich wieder sehr gut und mich einige Nächte kosten und 2. Das Spiel wird sich wie geschnitten Brot verkaufen. Wesentlich interessanter ist die Tatsache, dass EA sich wieder auf einen klassischen Kopierschutz verlässt, ohne auf SecuRom oder ähnliche Schikanen zurück zu greifen. Meines Erachtens ist das der Schritt in die richtige Richtung und zeigt, dass auch bei den Majors klar wird, dass ein allzu radikaler Schutz des "geistigen Eigentums" meistens nur nach hinten losgeht. Wenn ein Spiel keine Qualität liefert, bringt der beste Kopierschutz nichts, weil sich den Schrott sowieso keiner kauft (s. Spore).

Kritisch ist jetzt die Tatsache, dass sich 3 Wochen vor Release eine voll funktionsfähige Version im Internet auffinden lässt. Kritisch insofern, dass dadurch EA zum falschen Schluss kommen kann, wieder auf drastischere Maßnahmen zu vertrauen. Dabei wäre das nur im ersten Moment eine sinnige Reaktion. Es ist inzwischen (leider) Standard, dass sehr gute Kopien vor Release in den gängigen Tauschbörsen auftauchen. Dabei gibt es keine Ausnahmen: Ob Film, CD, Spiel oder sonstige Software - Bei Produktionen in solchen Größen ist die Vermeidung von entsprechenden Lecks fast unmöglich. Da muss nur ein Mitarbeiter eines Presswerks auf die Idee kommen für sich selber eine Kopie mitzunehmen und schon ist die Verbreitung nicht mehr aufzuhalten. Das ist einfach ein gängiges Problem eines Mediums welches langsam aber sicher zum Massenmedium avanciert. Die Erfahrung zeigt, dass der beste Kopierschutz in wenigen Tagen geknackt ist und deswegen nicht das eigentliche Problem darstellt.

Ich hoffe nur, dass sich die Verantwortlichen bei EA nicht in der Verpflichtung fühlen ihren so hoffnungsvollen Kurs aufzugeben. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun - Was ihr grad erlebt ist das klassische Schicksal von Massenmedien!

Freitag, 15. Mai 2009

Kunstwerke IV

Dieser Beitrag für meine "Kunstwerke" ist in vielerlei Hinsicht gewagt. Es handelt sich um eine Kurzgeschichte von Chuck Palahniuk, dem Autor von "Fight Club". Wie die wenigsten wissen ist "Fight Club" nämlich eine Roman-Verfilmung und wie so üblich ist das Buch noch besser als der Film. Wer das Buch schon mal gelesen hat, der wird wissen, dass Chuck Palahniuk eine ziemlich interessante Art hat zu schreiben, doch um "Fight Club" soll es diesmal gar nicht gehen.

Vielmehr möchte ich die Kurzgeschichte "Guts" vorstellen, die mir damals von meinem Dozenten empfohlen worden ist, als wir im Seminar "Fight Club" behandelt haben. Allzuviel kann und möchte ich über diese Geschichte nicht verraten, da ich sonst die Pointe vorweg nehmen würde. Nur noch ein paar Hinweise dazu: Man sollte 1. gut englisch können 2. einen sehr starken Magen haben und 3. einen wirklich starken Magen haben! Diese Kurzgeschichte ist absolut nichts für Zartbesaitete und würde sie in einem Buch in Deutschland erscheinen, wäre sie der Grund warum das Buch erst für Erwachsene freigegeben werden sollte. Ich finde sie dennoch genial und rate allen die mal geschockt werden möchten, sich diese Geschichte durchzulesen.

Hier ist der Link zu der Geschichte: Guts

Donnerstag, 14. Mai 2009

Die Verpflichtung intelligent zu erscheinen

Ich liebe es Student zu sein. Ich finde es gibt an sich nichts Schöneres, als zu wissen, dass ich mich grad freiwillig weiterbilde und mit vielen Leuten umgeben bin, die die gleiche Absicht haben. Natürlich gibt es auch diverse Pflichten die weniger schön sind, wie z.B. Hausarbeiten und ätzend langweilige Seminare, aber wenn diese erledigt sind, dann erscheint einem der Rest noch viel schöner.

Eine Sache gibt es allerdings die mich wirklich stört: Scheinbar gehen viele Kommilitonen davon aus, dass man, sobald man sich in der Uni befindet, nur noch Sachbücher oder gehobene Literatur lesen darf. Dieses Verhalten lässt sich auch kongruent mit der Anzahl der absolvierten Semester setzen. Ich habe nichts dagegen ab und an ein Buch zu lesen, dass nicht einfach nur Unterhaltung darstellt, sondern in dass ich mich wirklich einarbeiten muss - Zuletzt geschehen mit James Joyce' fantastischem Buch "Ulyssees". Dennoch möchte ich auch meinen Spaß haben, wenn ich lese. Lesen ist für mich nicht einfach nur Bildung sondern die Möglichkeit in fremde Welten abzutauchen und mich dort zu verlieren und dafür brauch ich keinen James Joyce, Oscar Wilde und ähnliche Kaliber - Dafür brauch ich Autoren vom Schlag eines Dan Brown, Ken Follet oder Andreas Eschbach.

Bring ich aber Werke dieser Autoren mit in die Uni bin ich wohl ein Fremdkörper: Kritische Blicke werden ausgetauscht und/oder das eigene Buch mit dem Titel "Wissenschaftlicher Diskurs in der Historiografie von 1900 bis 1950" (Jeglicher Titel mit wissenschaftlichem Klang einsetzbar) demonstrativ auf den Tisch gelegt. Dabei bezweifele ich, dass die meisten jemals in ein solches Buch ernsthaft hineinschauen, sondern nur ihren geistigen Schwanz im Seminarraum anhand ihrer ach so tollen Wissenschaftlichkeit vergleichen wollen. Ich stör mich aber nicht daran und habe weiter meinen Spaß damit Profan-Literatur zu lesen, denn da weiß ich was ich hab: Einfache Unterhaltung, die mich bis zum Schluss fesselt, ohne dass ich arbeiten muss um den Text zu lesen. Ich weiß auch, dass die meisten Thriller-Autoren Standard-Werke abliefern. Wenn man eines gelesen hat, dann kennt man alle. Aber das ist mir inzwischen sowas von egal, denn diese Bücher geben mir damit etwas worauf ich vertrauen kann: Einfache und spaßige Unterhaltung - Nicht mehr und nicht weniger.

Warcraft is not my world

Heute Abend läuft mal wieder mein Gnadenmonat bei World of Warcraft (WoW) aus, schon wieder. Seit ungefähr 2 Jahren ist es regelmäßig das gleiche Spiel: Eines Abends bekomme ich Lust WoW zu spielen, lad mir geschätzte 50GB an Patches runter und hoffe dass dieses eine mal der Durchbruch kommt. Jedes mal stelle ich aber nach ein paar Tagen fest, dass es mir einfach keinen Spaß macht und ich weiß nicht warum.

An den monatlichen Gebühren liegt es inzwischen nicht mehr. Ich gebe zu, es gab mal eine Zeit in der ich ideologisch so verblendet war, dass ich mir geschworen habe dieses Teufelszeug niemals zu berühren, so lange Guild Wars seine Server offen hat. Irgendwann ist aber der Punkt da gewesen, wo ich mir 12€ monatlich verkneifen konnte und es antesten wollte. Ich muss gestehen es hat mir Spaß gemacht, nur leider nicht genug, dass ich mich länger als 2 Wochen mit beschäftigen konnte. Es machte mir einfach keinen Spaß. Punkt.

Es liegt nicht daran, dass ich kein Jäger & Sammler Typ bin. Ich hab Diablo 2 wochenlang gespielt nur um ein bestimmtes Schwert zu erlangen.

Es liegt nicht daran, dass ich MMORPG's nicht mag. Guild Wars hab ich vorher bis zum Erbrechen gespielt und nur aufgegeben, weil meine Gilde plötzlich weg war.

Es liegt nicht daran, dass ich monatlich Geld zahlen muss. Wie schon oben gesagt.

Es liegt auch nicht daran, dass WoW nach Schulschlusszeiten unspielbar wird. Ich bin jemand der sowieso am liebsten früh morgens oder in der Nacht spielt.

Ich weiß einfach nicht woran es liegt, denn eigentlich macht WoW nichts falsch, nur ich kann nicht mit diesem Spiel warm werden. Es ist ein bisschen so als hätte ich die Traumfrau kennengelernt, könnt mich aber nicht in sie verlieben, denn WoW bietet mir alles: Vergnügen zu einem günstigen Preis, eine Grafik die passend ist, eine sehr leichte Zugänglichkeit und eine Community die mich unterstützt egal welches Problem ich habe. Nur ich mag dieses Spiel nicht...

Deswegen lasse ich heute Abend meine einmonatige Exkursion ablaufen und weiß, dass ich in nem halben Jahr sowieso wieder von vorne anfange.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Buschfeuer

Nach ungefähr 2 Wochen Abstinenz auf diesem Blog, bedingt durch eine Arbeit für die Uni und einer noch andauernden Krankheit, wird es mal wieder Zeit mich zu Wort zu melden. Zugegeben, es hat sich in meinem Mikrokosmos auch nicht sehr viel getan, aber das würde nur als schlechte Ausrede anerkannt werden.

Seit gestern gibt es auf StudiVZ ein neues Feature names "Buschfunk" - Dieser Name ist erstmal irre führend und ehrlich gesagt auch ziemlich unsinnig. Auf jeden Fall fällt die Ähnlichkeit zu einem bekannten Microblogging-Dienst sofort ins Auge: Ein Schelm wer böses dabei denkt. Jedoch scheitert StudiVZ mit diesem Versuch so dermaßen, dass es fast schon weh tut. Es vermisst den Komfort den Twitter besitzt, verschandelt die Startseite des VZ noch weiter und lässt sich zu allem Überfluss auch nicht ausblenden. Ausserdem besitzen die Verantwortlichen des StudiVZ noch nicht mal die Eier um zu gestehen dass sie es einfach nur geklaut haben.

Schon zu Anfangszeiten des StudiVZ waren die Stimmen laut, die dem Dienst vorwarfen einfach nur blind Facebook zu kopieren. Besonders deutlich wurde dies z.B. als Facebook einen Chat eingeführt hatte, worauf das StudiVZ kurz darauf den "Plauderkasten" einführte. Diesen konnte man aber immerhin noch abschalten, wenn man keinen Bock darauf hatte alle naselang von jedem angequatscht zu werden. Nun hat Facebook vor kurzem von Twitter kopiert, was wiederum StudiVZ kopiert und die Erfahrung sagt, dass Kopien von Kopien nicht gut sein können. StudiVZ hat sich mit diesem "neuen" Feature mal wieder der Lächerlichkeit preisgegeben und scheint noch nicht mal zu bemerken, dass die größte Zahl der User den "Buschfunk" als nervig empfindet.

Ich frag mich was als nächstes kommt? Ich tippe auf ein Feature, mit dem man seine Lieblingsmusik posten kann (blip.fm) - Aber wahrscheinlich muss man erstmal abwarten was Facebook als nächstes verbricht um abschätzen zu können was kurz darauf im StudiVZ passiert.