Mittwoch, 25. Februar 2009

Christi Himmelfahrt Ade?

Spiegel Online schrob in einem Artikel über eine aktuelle Petition der Giordano Bruno Stiftung. Diese sieht sich als Interessensvertreter der Atheisten, womit wir es ja logischerweise etwas schwer haben, weil uns eine übergeordnete Institution fehlt.

Die Petition sieht vor den von allen Ländern anerkannten gesetzlichen Feiertag "Christi Himmelfahrt" in einen Evolutionstag umzubenennen. An sich soll an dem Feiertag nichts geändert werden, es soll halt nur "gefeiert werden, dass wir endlich den kindlichen Narzissmus überwunden haben", statt der Fahrt Christus in den Himmel.

Ich denke man muss die ganze Sache etwas differenzierter betrachten: Einerseits geht mir die Petition nicht weit genug, andererseits denke ich dass man vorsichtig sein muss mit solchen Forderungen.

Nicht weit genug insofern, dass ich denke einige der traditionellen christlichen Feiertage sind schon längst überfällig. Wichtige christliche Feiertage wie Ostern und Weihnachten (wobei dieses auch nur mehr ein Kapitalisten-Feiertag geworden ist) sollten selbstverständlich erhalten bleiben, aber es gibt viele Feiertage bei denen auch die meisten Christen nicht mehr genau wissen was eigentlich gefeiert wird. Dadurch werden diese Feiertage allerdings ad absurdum geführt, was nicht Schuld einer säkularisierten Gesellschaft, sondern einfach des Desinteresses der meisten Leute an Religion ist. Ein Trend, welcher sich schon seit vielen Jahrhunderten abzeichnet (Passend zu diesem Thema schreibe ich derzeit eine Hausarbeit über Apokalypse-Erwartungen bei den Jahrhundertwenden 1700 und 1800 verglichen werden, wo sich der deutliche Trend abzeichnet, dass 1800 nur noch wenige Menschen die Apokalypse erwarteten. Diesem Thema widme ich noch einen eigenen Artikel, wenn Interesse daran besteht). Ich denke es sollte eine allgemeine Reform der Feiertage geben, bei dem die Bevölkerung mit einem gewissen Recht versehen wird, einen Tag ihrer Wahl (welcher früh genug bestimmt werden muss) als Feiertag begehen zu können. Da das Christentum immer noch die Majorität der Bevölkerung ausmacht ist es aber in Ordnung die beiden wichtigsten Feiertage gesetzlich zu verankern.

Die Petition (Wer sie sich ansehen mag klicke hier) ist ein erster Schritt in eine richtige Richtung, aber auch dem muss noch mehr folgen. Genau wie die Renten- und Kranken-Versicherung, Integrationsrecht u.v.m. bedarf es auch bei der gesetzlichen Feiertagsregelung einer Reform, weil die alte auf einer Gesellschaft beruht, die einfach nicht mehr aktuell ist.

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