Donnerstag, 12. Februar 2009

Fallout 3 ist kein Fallout ist kein Fallout

Nach ungefähr 2 Tagen intensiven Spielens lässt sich schon einiges über Fallout 3 sagen: Fallout 3 ist ein klasse Spiel! Ich habe in den letzten Jahren wenig so atmosphärisch dichte Spiele gespielt. Man versinkt in dieser Welt geradezu und ist vom ersten Moment gepackt. Das liegt auch unter anderem am klasse Einstieg, welcher der Charakter-Erstellung dient. Das ganze ist bestimmt bei einem erneuten Spielstart genauso nervig wie das Tutorial von Oblivion, macht beim ersten mal aber wahnsinnig Spaß!


Screen von Bethesda, aber so sieht das Spiel wirklich aus

Neben dem Tutorial ist die Ähnlichkeit zu Oblivion auch sonst zu spüren, was daran liegt, dass beide Spiele auf dergleichen Engine beruhen. Das macht aber überhaupt nicht, weil Fallout 3 wirklich schön ist, so schön eine post-apokalyptische Landschaft halt sein kann. Gleichzeitig ist es aber nicht sonderlich Hardware hungrig, was für mich ein gelungenes und wichtiges Verhältnis darstellt, selbst wenn ich mit meiner Maschine inzwischen ohne Probleme auch ein Far Cry 2 in höchsten Details darstellen kann.

Technisch lässt sich nur eine nervige Sache noch sagen. Das Spiel ist leider nicht sehr stabil, wenn man einen Mehrkern-Prozessor hat. Mir passiert es sehr sehr häufig, dass ich in Räumen ohne NPC einfach durchhetzen muss, aus Angst einen Freeze zu erhalten, d.h. dass einfach alles hängen bleibt und nur die fantastische 50er Jahre Musik weiterläuft. Manchmal dauert es bis zu einer Minute bis der Freeze kommt, manchmal sehe ich den Raum noch nicht mal. Sehr ärgerlich das ganze und trübt meinen Spaß doch recht stark, da ich durch solche Räume schnell durchhetzen muss. Das muss doch nicht sein, oder?

Nun zum Kern des Pudels: Fallout 3 ist leider kein Fallout. Ich bin ein begeisterter Fan der ersten beiden Teile, welche ich bestimmt bis zum Erbrechen gespielt habe. Meine Skepsis war also groß, wie bei allen Veteranen, dass das Flair der alten Spiele nicht mehr eingefangen werden kann. Meine Furcht hat sich leider bestätigt, was meinen Spaß mit dem Spiel aber nicht wirklich einschränkt.

Die ersten beiden Teile strotzten vor Humor. Zahlreiche Zitate, Anspielungen und viel schwarzer Humor, haben dafür gesorgt, dass man häufig aus dem Lachen nicht mehr rauskam. Mein Treffen mit den Rittern der Kokosnuss in Fallout 2 hat mich 5 Minuten flachgelegt, weil es einfach herrlich und unerwartet war.

Dieser Humor taucht zwar stellenweise in Fallout 3 auch wieder auf, aber viel zu selten. Es ist halt ein Spiel, was sich selbst sehr ernst nimmt. Das mag sicherlich auch am Wechsel der Entwickler liegen: Vielleicht ist man in Kalifornien einfach lustiger als in Maryland, ich weiß es nicht. Die Tatsache dass Fallout 3 eine sehr düstere Graphik hat ist nur der Anfang. Die Gespräche wirken sehr steril - Früher wurde man häufiger noch auf den Arm genommen und die Tatsache, dass man ein Aussenseiter, der sein ganzes Leben in einem Bunker gelebt hat, zog sich durch's ganze Spiel. Wenn man in Fallout 3 von Megaton weg ist, erinnern einen nur noch die Radio-Durchsagen von Three-Dog daran, dass man aus der Vault kommt.

Diese Tatsache macht für mich eindeutig, dass Fallout 3 eben kein Fallout mehr ist. Das ist aber nicht schlimm: Mit den ersten beiden Teilen hat man eben Klassiker geschaffen, die nicht mehr erreicht werden können und Fallout 3 ist dennoch ein fantastisches Spiel, welches mich richtig fesselt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gut geschrieben. :) Bin ganz deiner Meinung! Fallout 3 ist auch so ein sehr gutes Spiel!