Ich hab ja bereits gestern über "How I met your mother" (HIMYM) geschrieben. Heute nutze ich mal die Zeit, daraus entstanden, dass meine Freundin zu ihrer Mutter gefahren ist und ich hier geblieben bin, dazu ein bisschen mehr über diese, zu Unrecht, sehr unbekannte Serie zu schreiben.
Auf HIMYM bin ich gestoßen, als ich samstag mittags im Fernsehen rumgezappt habe und dabei auf diese Serie gestoßen bin. Zuerst habe ich sie als eine der typischen amerikanischen Sitcoms abgetan von denen es leider viel zu viele gibt. Man kennt das ganze: Nachdem "Friends" einen Riesen-Erfolg eingefahren hat sproßen diese wie Unkraut aus dem Boden, um nach nur einer Staffel wieder zu verschwinden und das auch zu Recht, denn was "Friends" hatte, konnte keine Serie aufbieten: Sympathische Schauspieler, leicht zu durchschauende Strukturen und einen hohen Identifikationsfaktor. Man konnte wirklich mitfühlen und sich sagen: "Ha, das kenn ich auch". Dieses Gefühl konnte mir neben "Friends" bisher nur "Scrubs" bieten, welches aber in den letzten Staffeln sehr lahm geworden ist, mich also nicht mehr so sehr vom Hocker reißt.
HIMYM fällt genau in diese Sparte und bietet ein sehr starkes "Friends"-Gefühl. Es geht, kurz gesagt, um 5 Leute in New York, von denen 2 miteinander verlobt und die restlichen 3 Single sind. Die Hauptgeschichte, daher auch der Name, handelt von dem Protagonisten Ted der im Jahre 2030 seinen Kindern erzählt wie er deren Mutter gefunden hat. Insofern ist die Geschichte eigentlich ein Flashback, was unter anderem witzige Kommentare aus dem off erlaubt. Das Ganze ist so wunderbar liebevoll erzählt und umreißt dabei geschickt tiefgründige Themen wie Bindungs- und Zukunftsangst. Das ganze klingt klischeehaft nach einer typischen Frauenserie, was es aber nicht ist: Der Humor, der teilweise sogar sexistisch anmutet, bleibt nie oberflächlich sondern gut durchdacht.
Die Parallelen zu "Friends" sind nicht zu übersehen. Da wären zum Einen die 5 besten Freunde, die alles miteinander machen. Ich finde aber dies klappt sogar besser als bei "Friends", da die Beziehungsstruktur nicht so einfach gestrickt ist. Bei "Friends" war es eigentlich immer klar, dass sich die Freunde zum Ende einer Episode wieder super verstehen, selbst wenn der Eine dem Anderen die Freundin ausgespannt hat. Wenn das bei HIMYM passiert, dann wirkt das aber fein durchdacht. Zum Anderen wäre da die Tatsache, dass es 2 Orte gibt an denen sich die 5 immer treffen: Die WG von Ted und Marshal und die Stammkneipe ("Central Perk" anyone?). Diese Parallele wirkt schon fast dreist, sorgt aber für das typische Freundegefühl, welches man einfach zu gut kennt. Ausserdem ist es klassisch für eine Sitcom, so wenig Schauplätze wie möglich zu haben. Schließlich muss man so ein Set auch erstmal aufbauen und für Großstadtmenschen ist nun mal eine Wohnung und eine Bar sehr naheliegend. Wo hätte man das sonst machen sollen?
Wen das noch nicht überzeugt hat: Alyson Hannigan, bekannt aus "American Pie", als Lily ist sowas von verdammt sexy, dass es schon fast weh tut und Neil Patrick Harris, welcher mich total an Francis aus "Malcolm Mittendrin" erinnert, als Barney ist sowas von brilliant, dass ich jedes mal vor Tränen lache, wenn er auftritt. ("It's gonna be legen... wait for it... dary!")
Was mich bei HIMYM ein bisschen nervt ist das Publikumsgelächter. Bei "Friends" hat dieses noch Sinn gemacht, da die Aufnahmen tatsächlich vor Publikum entstanden ist. Bei HIMYM ist dem aber nicht so und die Lacher erst nachträglich eingebaut. Ich glaube aber inzwischen sollte klar sein, dass eine Comedy-Serie auch ohne künstliches Gelächter auskommt, was glaub ich seit den 90ern auch niemand mehr so umfangreich gemacht hat.
Aktuell bin ich bei der 7ten Folge der ersten Staffel angekommen und in einem Marathon werde ich heute die erste Staffel zu Ende gucken. Es lohnt sich wirklich und bei dieser Serie ist es wirklich schade, dass sie nicht so gut ankommt wie damals "Friends" - Oder um es mit den Worten eines Amazon-Reviewers zu sagen: "The show is incredibly underappreciated".
Samstag, 17. Januar 2009
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